Der Gutshof Kuršėnai ist das einzige und das wertvollste Erbe der Holzarchitektur im Bezirk Šiauliai. Authentische Treppen, Fensterrahmen und hölzerne Außentüren sind erhalten geblieben.
Die Geschichte des Gutshofs Kuršėnai beginnt 1564, als Sigismund Augustus den Gutshof Herrn Jurgis Despot Zinovičius aus Polotsk schenkte. Bald entsand eine Siedlung auf dem Land dieses Gutshofs auf der anderen Seite des Venta-Flusses und im Jahr 1569 wurde die erste Holzkirche gebaut. 1621 ging der Gutshof an S. Pacas, den Schatzmeister des Großherzogtums Litauen, und ein Jahrzehnt später an Jurgis Gruževskis und seiner Frau. Am Ende des 18. Jhs. wurde Kuršėnai von Steponas Gruževskis geerbt. 1811 lud er den Künstler J. Rilke mit Lehrlingen ein und baute ein neues (derzeitiges) Herrenhaus, eine Kapelle und renovierte andere Gebäude. Der Gutshof blühte unter der Herrschaft seines jüngeren Sohnes Edward auf, der den Gutshod 1846 erwarb.
Während des Ersten Weltkriegs zerstörten die Deutschen, die sich im Gutshof niederließen, den Park und das Herrenhaus, nahmen die wertvollsten Gegenstände mit. 1915 wurden die Dienerhäuser, Ställe und Scheunen durch Feuer vernichtet. Damals war Jurgis Gruževskis Besitzer des Gutshofs. In der Zwischenkriegszeit blühte das Herrenhaus dank fortschrittlicher Landwirtschaft. 1940 wurde der Gutshof nationalisiert.
Im Gutshof ist das Zentrum für ethnische Kultur und traditionelles Handwerk des Bezirks Šiauliai tätig.
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